18. Februar 2024

02/2024 Thema des Tages

Alte Herausforderungen auch 2024

  • Christian Wagner Stellv. Landesvorsitzender



Liebe Kolleginnen und Kollegen,
 

mit Beginn des neuen Jahres stehen wir erneut vor zahlreichen Aufgaben und Herausforderungen. Rückblickend auf die Delegiertenversammlung in Ingolstadt wurden über 100 Anträge verabschiedet, die die Verbandsspitze in den kommenden Jahren bei Politikerinnen und Politikern und im Kultusministerium vertreten wird.

Hier nur einige Beispiele aus den Anträgen: Erhöhung der Anzahl von Lehrkräften an beruflichen Schulen durch ausreichende Planstellen, Aufwertung des Referendariats, Lehrkräftebildung und -ausbildung, Integration von Jugendlichen ohne Ausbildung, Bewältigung der Belastung der Lehrkräfte, Schulentwicklung und Qualitätsmanagement, Teilnahme an Abschlussprüfungen der zuständigen Stellen, Implementierung eines funktionsfähigen Schulverwaltungsprogramms, Sicherstellung ausreichender Stellenhebungen, Erhöhung des „pädagogischen Topfes“ zur Entlastung der Lehrkräfte, Absenkung der Lehrerarbeitszeit auf 23 Stunden, Reduzierung der Klassengrößen, Erhöhung des Verwaltungspersonals an beruflichen Schulen, Einführung von technischen Systembetreuern für die EDV in Schulen.

Erfolge des VLB
Der VLB hat bereits in der Vergangenheit bedeutende Erfolge erzielt, insbesondere im Bereich der Fachlehrkräfte:

  • Reduzierung der Unterrichtsverpflichtung im Bereich fachtheoretischer Lerninhalte
  • Möglichkeit, durch Fortbildungen Sport und Ethik an Berufsschulen zu unterrichten
  • Aufstiegsqualifizierung von QE 3 nach QE 4
  • Einführung eines Regionalmentors (inkl. Funktionsstelle) für die Ausbildung in den einzelnen Regierungsbezirken
  • Überarbeitung der Fachlehrkräfteausbildung
  • Schaffung von Funktionsstellen z. B. auch in der erweiterten Schulleitung

Die Rolle des VLB in Zeiten von KI und Digitalisierung
In den kommenden Jahren werden berufliche Schulen mit spezifischen Herausforderungen im Kontext von KI (Künstlicher Intelligenz) und Digitalisierung konfrontiert sein. Der VLB sieht es als seine Aufgabe an, seine Mitglieder auf diese Entwicklungen vorzubereiten und die entsprechenden Forderungen an Politik, Kultusministerium und Wirtschaft zu richten.

  • Lehrkräfte und Schüler/-innen müs-sen gleichermaßen auf den kompetenten Umgang mit digitalen Technologien und KI vorbereitet werden. Der VLB setzt sich für die Integration von entsprechenden Fortbildungsmaßnahmen ein, welche nicht in der unterrichtsfreien Zeit stattfinden dürfen.
  • Der VLB setzt sich für die Bereitstellung moderner technischer Ausstattungen in den beruflichen Schulen ein. Dazu gehören nicht nur Endgeräte, sondern auch die Verfügbarkeit schneller Internetverbindungen sowie technische Systembetreuer (keine Lehrkräfte).
  • Der VLB fordert für die Erstellung und Bereitstellung von Lehrmaterialien, die den aktuellen Anforderungen und Entwicklungen im Bereich KI und Digitalisierung gerecht werden, die Lehrkräfte massiv zu entlasten.
  • Der VLB begleitet den Einsatz von Künstlicher Intelligenz als Lehrmittel und setzt sich für die Integration entsprechender Technologien ein, um den Lehrprozess effizienter und zielgerichteter zu gestalten.
  • Der VLB begleitet das Thema „Digitale Prüfungen“. Dazu fordern wir, dass vor allem die rechtlichen Punkte geklärt werden.

Die Bedeutung des VLBs in der beruflichen Bildung
Eine entscheidende Frage stellt sich immer wieder: Was wäre, wenn es keine Verbände wie den VLB gäbe? Die Konsequenzen könnten erheblich sein. Ohne einen Verband, der die Interessen der Lehrkräfte vertritt, könnten wichtige Anliegen und Bedürfnisse übersehen werden. Er bietet eine effektive Kommunikation zwischen Kultusministerium, Betrieben, zuständigen Stellen und politischen Entscheidungsträgern an. Das Ziel ist, eine qualitativ hochwertige berufliche Bildung zu gewährleisten und sicherzustellen – unter Berücksichtigung neuer Entwicklungen. Der VLB ist also das Sprachrohr seiner Mitglieder. Er bietet nicht nur eine Plattform für den Ideenaustausch, sondern ermöglicht auch das gemeinsame Formulieren von Forderungen und die Erarbeitung konstruktiver Lösungen.

Gespräche und Engagement in 2024
Damit wir unsere Forderungen durchsetzen, sie bei den entsprechenden Stellen vorbringen können, planen wir für 2024 bereits erste Gespräche. Den Auftakt macht das Treffen im Januar mit der Abteilung VI des Kultusministeriums unter der neuen Leitung von MDgt Dr. Robert Geiger. Danach sind die parlamentarischen Gespräche mit politisch Verantwortlichen im Landtag geplant. Ebenso treffen wir uns wieder mit Vertretern der IHK und der HWK. Sie sehen also, uns wird auch 2024 nicht langweilig, sondern wir engagieren uns weiterhin ehrenamtlich mit vollem Einsatz für Ihre Anliegen.

Die Herausforderungen der Digitalisierung und der aktuellen Entwicklungen in der beruflichen Bildung erfordern eine koordinierte Anstrengung von Lehrkräften, Bildungseinrichtungen, politischen Entscheidungsträgern, dem Kultusministerium und dem VLB. Der Verband steht bereit, aktiv an diesem Prozess teilzunehmen und Lösungen zu erarbeiten, die die berufliche Bildung in Bayern 2024 weiter voranbringen. Im Namen des VLB ermutige ich Sie, dem Verband treu zu bleiben und aktiv für ihn zu werben. Die Unterstützung der Mitglieder und die Werbung für den Verband werden als entscheidend für eine starke gemeinsame Stimme in Politik und bei Entscheidungsträgern angesehen!

Ihr Christian Wagner
Stellv. Landesvorsitzender

 

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