VLB Bayern Schularten

FOS/BOS

Hier finden Sie das Informationsangebot des VLB Bayern für die Kolleginnen und Kollegen der Beruflichen Oberschule - Fachoberschule (FOS) und Berufsoberschule (BOS).

Grußwort und Vorstellung

13. März 2024
 

03-04/2024 Thema des Tages

Berufliche Bildung braucht eine starke FOSBOS!

Die FOSBOS – eine Schulform wie keine andere. Eine Schulform, in der Prüfungen innovativ gestaltet werden, um den Anforderungen der Wirklichkeit gerecht zu werden.

Eine Schulform, die auf digitale und technologische Entwicklungen unserer Zeit adäquat reagiert, zum Beispiel durch die sinnhafte Implementierung von KI im Unterricht. Eine Schulform, die auch junge Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung gerne und zahlenmäßig stark besuchen. Eine Schulform, in der Stellenhebungen kein Wunsch, sondern Wirklichkeit sind. Fiktion? Utopie?

Visionen werden Wünsche. Wünsche werden Wirklichkeit!

Wir bevorzugen den Begriff Vision- oder besser noch: Perspektive! Denn all dies sind Themen und Herausforderungen, denen sich die FOSBOS aktuell gegenübersieht. Und all dies sind Themen und Herausforderungen, mit denen sich die VLB-Fachgruppe FOSBOS aktuell intensiv beschäftigt und ihren Beitrag dazu leisten will, um sie zu unser aller Gunsten gewinnbringend zu bewältigen. Wer die Kolleginnen und Kollegen der FOSBOS hier vertritt, haben wir auf Seite 15 in akzente 03-04/2024 dargestellt.

Klare Perspektive für beste Bildung!

Die aktuell vorherrschende Prüfungskultur scheint aus vielerlei Gründen nicht mehr zeitgemäß. Kompetenzen, die unsere Schüler/-innen während des Unterrichts bei uns erwerben, schlagen sich nach wie vor zu wenig in den (vor allem) schriftlichen Leis- tungserhebungen nieder. Unser Anspruch ist es, einerseits darauf hinzuwirken, Wege zu bahnen und zu öffnen, die am Puls der Zeit orientiert sind, und andererseits den Lehrkräften in der Etablierung neuer Prüfungsformate bestmögliche Unterstützung zu bieten.

Auf dem Weg in die Zukunft!

Die digitale und technologische Welt von heute ist längst nicht mehr die von gestern - und morgen wird die von heute längst schon wieder überholt sein. Ein Beispiel dafür ist die künstliche Intelligenz, die viele Fragen in Bezug auf den Schulkontext aufwirft. Als berufsbildende Schule stehen wir hier besonders in der Verantwortung, diesen Entwicklungen auch in unserem unterrichtlichen Alltag Rechnung zu tragen. Was es dafür braucht, ist aber mehr als eine reine Implementierung dessen in die Lehrpläne. Vor allem braucht es eine gewissenhafte Begleitung der Lehrkräfte in dem Prozess, mit diesen neuen Möglichkeiten, den Chancen und Risiken umzugehen. Es gilt, den Spagat zu schaffen, zwischen Alleinlassen und Bevormunden sowie zwischen Überfordern und Überbehüten. Denn es sind unsere Lehrkräfte, die am Ende im Klassenzimmer stehen und mit großem Engagement die Herausforderungen an der Basis meistern!

In den vergangenen Jahren wurde die Berufsoberschule von immer weniger Schüler/innen besucht. Wir bemühen uns darum, dass diese Schulform weiterhin ihren festen Platz in der Bildungslandschaft hat, sehen aber auch die schwindende Attraktivität. Uns ist es ein großes Anliegen, die Berufsoberschule für Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung wieder als echte Möglichkeit zu sehen, sich entwe- der in ihrem Fachbereich weiterzubilden oder aber auch niederschwellig eine andere Fachrichtung einzuschlagen. Damit verbunden sind konzeptionelle Veränderungen in der Unterrichts- und Schulorganisation, aber auch eine rechtliche Öffnung diverser Engfassungen. Hierzu gibt es bereits erste Lösungen bzw. gesetzliche Änderungen in der Schulordnung. Unser aller Aufgabe ist es, konstruktiv mitzuwirken, um die Attraktivität der BOS wieder zu stärken.

Visionen werden Wünsche. Wann werden Wünsche Wirklichkeit?

Lehrkräfte, die aktuell auf ihre Beförderung hoffen, müssen nach momentanem Stand nicht nur Monate, sondern sogar mehrere Jahre zusätzlich warten. Lehrkräften, die sich längst in ihrem Beruf bewährt haben, zum Teil bereits Funktionsstellen seit Jahren kommissarisch innehaben, bleiben die wohlverdiente Wertschätzung und der monetäre Ausgleich verwehrt. Einem derartigen Zustand ist mit konsequenter und deutlicher Positionierung zu begegnen, und auch hierin sehen wir eine unserer zentralen Aufgaben. Richtlinien einzuhalten, erhöht auch die Attraktivität und ist ein Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels.

Gemeinsam für eine starke FOSBOS!

Diese und weitere interessante Themen werden Bestandteil unseres nächsten VLB-FOSBOS-Tages sein, der gerade in Planung ist und rechtzeitig bekannt gegeben wird. Gemeinsam mit Ihnen und für Sie möchten wir an diesem Tag einen weiteren Schritt gehen, um die Zukunftsfähigkeit der FOSBOS zu sichern: Eine Schulform, in der Unterricht und Prüfungen innovativ gestaltet werden, um den Anforderungen der Wirklichkeit gerecht zu werden. Eine Schulform, die auf digitale und technologische Entwicklungen unserer Zeit adäquat reagiert, zum Beispiel durch die sinnhafte Implementierung von KI im Unterricht. Eine Schulform, die auch junge Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung gerne und zahlenmäßig stark besuchen wollen. Eine Schulform, in der Stellenhebungen kein Wunsch, sondern Wirklichkeit sind. Eine Schulform wie keine andere.

Ihre Nicola Tauscher-Meriç
VLB-Referentin für FOSBOS

Schule muss STARK machen

Sehr gehrte Kolleginnen und Kollegen im VLB,

beim Berufsbildungskongress in Ingolstadt 2023 wurde ich als Nachfolgerin von Dr. Maike Tholen zur Referentin FOSBOS gewählt. Für das entgegengebrachte Vertrauen bedanke ich mich sehr herzlich und möchte mich Ihnen im Folgenden kurz vorstellen.

Nach meinem Studium an der LMU in München in den Fachrichtungen Deutsch/Geschichte mit Erweiterungsfach Türkisch für das Gymnasiallehramt absolvierte ich mein Referendariat ebenfalls in München. Anschließend verließ ich Bayern und war als BPLK (Bundesprogrammlehrkraft) in Istanbul an einer Schule für Hochbegabte tätig, die u.a. auf das deutsche Allgemein Abitur vorbereitete. Hier vertiefte ich meine im Referendariat erworbenen Kompetenzen und konnte mich intensiv über unterschiedliche Bildungsstrukturen austauschen, denn nicht nur die Schülerschaft war sehr heterogen, auch die Lehrerschaft setzte sich zusammen aus Kolleginnen und Kollegen aus der Türkei sowie aus fast allen deutschen Bundesländern. Hier entdeckte ich erneut die Liebe zu meinem Traumberuf, denn in Istanbul hatte ich im Gegensatz zum Referendariat jede pädagogische Freiheit. Mein damaliger Schulleiter, ebenfalls Münchner, stärkte mich in meiner Arbeit. 

Nach meiner Auslandserfahrung wechselte ich zum Schuljahr 2002/03 an die FOSBOS Freising und kam zum ersten Mal mit dieser Schulart in Berührung. Meine Planstelle erhielt ich im Jahr darauf an der damals neu gegründeten FOSBOS Wirtschaft, der heutigen Therese von Bayern Schule. Hier konnte ich mich austoben, da Engagement und Tatendrang dringend gefragt waren. So arbeitete ich eng mit der SMV als Verbindungslehrkraft zusammen, brachte mich in der Schulentwicklung und QmbS ein, übernahm die Fachbetreuung Deutsch/Geschichte, wurde Seminarlehrkraft und konnte dort tolle Erfahrungen im Bereich Lehrerbildung machen, u.a. weil ich im Arbeitskreis QML tätig war. Mein Anliegen war immer, meine volle Kraft der Schule zukommen zu lassen, da das der Ort ist, an dem meine Arbeit direkt ankommt, bei den Schülerinnen und Schülern, bei meinen Kolleginnen und Kollegen, bei den Referendarinnen und Referendaren. 

Als es hieß, dass zum Schuljahr 2018/19 eine neue FOS in Haar gegründet werden soll, war ich sofort hellhörig, nicht weil es wohnortnah war, was sicherlich ein Vorteil ist, sondern weil ich erneut die Möglichkeit sah, eine Schule nach meinen Vorstellungen, meine „Traumschule“ aufzubauen. Als Stellvertretende Schulleiterin mit einem kleinen Team an Lehrkräften gründeten wir eine Schule, in der Schülerinnen und Schüler im Fokus stehen und in der die Möglichkeit zur Entfaltung großgeschrieben wird. So war es mir ein besonderes Anliegen die FOS Haar schnellstmöglich als STARK-Schule zertifizieren zu lassen. U.a. durch dieses Programm zur Förderung der Resilienz konnten wir unsere Schulfamilie sicher durch die turbulenten Coronazeiten bringen. Im Schuljahr 2019/20 übernahm ich dann unter Mitleitung der Berufsschule München Land mit den Fachrichtungen Landwirtschaft, Pferdewirtschaft und Hauswirtschaft die Schulleitung. Beide Schulen leitete ich drei Jahre in Personalunion und gründete zwischendurch noch mit dem BS-Team die Berufsfachschule für Kinderpflege im Schuljahr 2021/22. 

Nachdem die FOS Haar Sitz der Dienststelle des Ministerialbeauftragten für die Berufliche Oberschule in Südbayern, des neuen vierten MB-Bezirks, unter Leitung des Ministerialbeauftragten Herrn Dr. Hunger zum Schuljahr 2022/23 werden sollte, wurde die BS von der FOS Haar losgelöst und so wurde ich zur Ständigen Vertreterin des Ministerialbeauftragen für die Berufliche Oberschule in Südbayern bestellt. 

Zum VLB kam ich ganz unverhofft durch Rudi Keil, der mich im Januar 2023 fragte, ob ich nicht im Arbeitskreis FOSBOS mitarbeiten möchte. Ich sagte sofort zu und sehe es als glückliche Fügung an, denn nun kann ich mich noch einmal auf einer ganz anderen Ebene für die Schulart FOSBOS einbringen, der Schulart, in der ich zuhause bin und der meine Leidenschaft gilt.  Ich freue mich auf regen Austausch und die Zusammenarbeit mit dem VLB-Team.

Ihre Nicola Tauscher-Meriç

Berichte vom 16. VLB-Berufsbildungskongress/FOS/BOS-Tag

FOSBOS-Tag erstmals am VLB-Berufsbildungskongress Ingolstadt

FOSBOS-Tag erstmals am VLB-Berufsbildungskongress Ingolstadt

In den diesjährigen Berufsbildungskongress Ingolstadt wurde erstmalig der FOSBOS-Tag integriert. Das FOSBOS-Programm, das wir als Fachgruppe FOSBOS speziell für die Lehrkräfte unserer Schulart organisierten, bestand aus einem FOSBOS-Forum, einem Fachvortrag sowie sechs Workshops. In dem Forum ging Herr MR Jochen Hofmann als Vertreter des StMUK zunächst auf Fragen und Anliegen zu aktuellen Themen ein. Frau Maria Bernhard, die iBdB bei der Ministerialbeauftragten für die Berufliche Oberschule in Ostbayern, referierte im Anschluss zum Thema „KI im Blick von Leistungserhebungen“, ehe die abschließenden Workshops Teilnehmer:innen aus diversen Schulen zusammenbrachten, um zu zentralen Themen in Austausch zu treten.

Im FOSBOS-Forum moderiert von Nicola Tauscher-Meric,stellte sich Herr MR Jochen Hofmann den Fragen der anwesenden Lehrkräfte zu den aktuellen Herausforderungen. Angesprochen wurde u.a. die Verbesserung der Attraktivität des Lehramtsstudiums sowie des Lehrberufs,der Lehrermangel, die Lehrergesundheit, erheblich verlängerte Beförderungswartezeiten im FOSBOS-Bereich, Leistungserhebungen mit KI sowie die Entwicklung der BOS, die reformiert und attraktiver gestaltet werden muss. Herr Hofmann ging fundiert und ausführlich auf die Teilnehmenden und deren Anliegen ein, weshalb wir uns nochmals für die offenen Ausführungen und den konstruktiven Austausch bedanken.

Weiterführende Informationen FOS/BOS

Allgemeine Information zu den Fachoberschulen in Bayern können auf den Seiten des Kultusministeriums abgerufen werden.
 

Allgemeine Information zu den Berufsoberschulen in Bayern können auf den Seiten des Kultusministeriums abgerufen werden.