14. Februar 2024

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Künstliche Intelligenz (KI) - ein Gegenstand bzw. Inhalt für Ihren Unterricht?! 

In diesem Thema im Fokus erhalten Sie grundlegende Hintergrundinformationen zu KI sowie weitere Informationen, um mit Ihren Schülerinnen und Schülern aktuelle Entwicklungen im Bereich der KI inhaltlich fundiert und pädagogisch zielführend im Unterricht behandeln zu können.

Mehr zum Thema finden Sie auf mebis ...


Markus Lanz - Künstliche Intelligenz

ZDF-Sendung vom 09.03.2023
 


Gekommen, um zu bleiben – ChatGPT

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

eine neue digitale Technologie sorgt in der Bildungslandschaft für Aufregung: der Chatbot ChatGPT – ein Sprachmodell, das auf Künstlicher Intelligenz (KI) beruht und besonders gut darin ist Texte zu erstellen, die von menschlich verfassten Texten kaum zu unterscheiden sind.

Was kann ChatGPT, was bisher nicht möglich war?
KI ist heute schon in nahezu allen modernen IT-Systemen unserer vernetzten Arbeits- und Lebenswelt integriert: u. a. in Navigationssystemen, in sozialen Netzwerken oder in „smarten“ Zahnbürsten. Aber auch text- und sprachbasierte KI-Anwendungen wie Siri und Alexa können unseren Alltag assistieren. Übersetzungstools wie Google-Translate oder DeepL nutzen KI, um die automatisch generierten Übersetzungen stetig zu verbessern. Im E-Commerce werden Chatbots eingesetzt, um Kunden beim Kaufprozess zu unterstützen.
Damit nahmen bisher bekannte (sprachbasierte) KI-Technologien also eher eine Unterstützerrolle ein. In ihrer Effektivität und Leistungsfähigkeit stießen sie jedoch schnell an ihre Grenzen (z. B. Chatbots, die meist einleiten mit: „Ich verstehe am besten Stichworte.“). Das jüngst gelaunchte GPT-3-Modell (Generated Pretrained Transformer) von der Firma OpenAI basiert hingegen auf einem maschinellen Lernalgorithmus, der in Lage ist, in einem breiten Spektrum an Themen auch komplexe Sachverhalte zu verarbeiten und zusammenhängende, glaubhafte Texte zu erstellen.
Der Chatbot von ChatGPT kann demnach (Klausur-/Übungs-)Fragen beantworten, Texte zusammenfassen und übersetzen, Gliederungen erstellen, Aufsätze/ Essays bis hin zu ganzen Abschlussarbeiten verfassen, Programmiercodes entwickeln und ausgeben, Rechenaufgaben lösen, Geschäftsbriefe schreiben, Lern-/ Testaufgaben konstruieren und formulieren u. v. m.
 

Was bedeutet das für die Bildung im Allgemeinen?
Viele Bildungsinstitutionen insbesondere im akademischen und im allgemeinbildenden Bereich sind alarmiert.
Erste Einrichtungen und Ministerien verbieten die Nutzung des Chatbots ChatGPT (Bildungsministerium von New York City, Pariser Universität Science Po). Aber dies wird die Technologie nicht bremsen – im Gegenteil: 100 Mio. registrierte Nutzer in zwei Monaten und eine tägliche Nutzerzahl von mehr als 13 Mio. (Reuters 02.02.2023) bringen das leicht bedienbare System ständig an die Verfügbarkeitsgrenze. Aber dem nicht genug: Microsoft investiert mehrere Milliarden Dollar in die Firma OpenAI (Reuters 23.01.2023) und integriert ChatGPT in die Premium-Version von Microsoft-Teams (Reuters 01.02.2023). Und Google zieht nach und kündigt den Rivalen „Bard“ an (Reuters 07.02.2022). Diese Fakten lassen es leicht illusorisch erscheinen, dass ein Verbot derartiger Technologien für Bildungsinstitutionen aller Art nachhaltig der richtige Weg sein kann.

Was bedeutet das für die berufliche Bildung?
Durch die enge Anbindung an die Arbeitswelt ist der Einzug neuer Technologien in die berufliche Bildung für uns erstmal nichts Neues. Digitale Helferlein können vermeintlich Arbeits- und Geschäftsprozesse deutlich vereinfachen, assistieren oder gar übernehmen (z. B. ERP-Systeme beim Buchen in kaufmännischen Berufen). Auf den Erwerb der Fachkompetenzen für die potentiell automatisierbaren Arbeits- und Geschäftsprozesse zu verzichten, ist allerdings, wie wir wissen, der falsche Weg. Denn um Zukunft zu gestalten, bedarf es genau diesem Verständnis. Auch KI-Technologien wie ChatGPT werden unsere Berufs- und Arbeitswelt und vermutlich auch unseren Schulalltag erneut auf den Kopf stellen. Und wieder gilt es wie mit allen anderen berufs- und alltagsrelevanten Technologien auch: Wir müssen lernen, diese intelligent zu nutzen.

Was bedeutet das für die Lehrerbildung?
Die Förderung digitaler und zukunftsorientierter Kompetenzen in der Fachwissenschaft genauso wie in der Bildungswissenschaft ist unerlässlich und das wiederum gilt für alle Phasen der Lehrkräftebildung. In der Lehrkräfteausbildung bedarf es daher neben einer soliden personellen Ausstattung, auch Zugänge und Ressourcen zu technischen Entwicklungen zu schaffen. Als ersten, kleinen Schritt wäre es beispielsweise zu begrüßen, dass bereits Studierende in lehramtsrelevanten Studiengängen Zugang zu mebis bekommen. Im Bereich der Lehrkräftefort- und -weiterbildung sind es neben zeitlichen Ressourcen (Stichwort: Digitale Stunde) insbesondere niederschwellige, leicht zugängliche und serviceorientierte Angebote, die Einstiege auf jedweder Qualifikationsstufe ermöglichen können. Hier müssen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Was bleibt?
Wie einst das Internet „gekommen ist, um zu bleiben“, so wird auch ChatGPT oder andere KI-Tools nachhaltig Einzug halten in unseren Schul- und Arbeitsalltag. So viel steht fest. Betrachtet man die skizzierte Geschwindigkeit der Entwicklung dieser neuen Qualität von Technologie, so ist kaum vorherzusagen, wie die Veränderungen im Alltag konkret aussehen werden. Fest steht, dass alle Beteiligten beruflicher Bildung dabei gefordert sind, nicht nur die Lehrkräfte. Was bleibt ist eine Auseinandersetzung mit der Thematik, die mit diesem Text längst nicht zu Ende sein kann …

Ihre Sandra Bley
VLB-Referentin für Lehrkräftebildung
 

Chat-GPT

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

dieses Mal soll die künstliche Intelligenz mittels ChatGPT kundtun, für was der VLB steht und wie sich die Zusammenarbeit des VLB mit den verschiedenen Partnern gestaltet.

Forderungen des VLB (ChatGPT nach Heinrich Heine)

Es dringt ein Ruf aus Bayernland,
wo man nach besserer Bildung verlangt.
Die Lehrkräfte an den Berufsschulen
sind im Stande, für die Zukunft zu kämpfen, im Verbande.

Sie fordern Personalausstattung und mehr Entlastung,
sowie digitalen Fortschritt, nicht mehr Belastung.
Denn nur so können sie jungen Menschen zeigen,
wie wichtig das Lernen in unserer Welt ist.

Der VLB ist der Verband, der sie vereint,
in ihrem Kampf für bessere Bildung im Land.
Er setzt sich ein für Chancengleichheit,
für eine Ausbildung, die allen zugänglich
ist, mit Verstand.

So lasst uns hören auf den Ruf aus Bayernland,
und unterstützen die Berufsschullehrer in ihrem Streben.
Denn berufliche Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg,
nur so bleibt uns die Zukunft hold.

Nun, bei Reimform und Versmaß muss die KI noch üben. Inhaltlich kann sich der VLB hier aber durchaus wiederfinden. Konkreter nachgefragt nach Kernforderungen des VLB in den letzten 24 Monaten war jedoch Schluss: „Leider habe ich als

KI-Modell keinen Zugang zu den neuesten Entwicklungen und Informationen der letzten 24 Monate. Mein Wissenstand endet im Jahr 2021. […]“ Glück gehabt, denke ich mir. Es braucht noch einen Geschäftsführenden Vorstand.

Drei aktuelle Forderungen möchte ich in den Mittelpunkt stellen:

Um sich ob der gewachsenen Heraus- forderungen im beruflichen Schulwesen adäquat auf die Pädagogik und Didaktik zum Wohle der Förderung der Schülerinnen und Schüler konzentrieren zu können, bedarf es mehr Team-, Teilungs- und Anrechnungsstunden. So können wir unseren Beitrag zur Beseitigung des Fachkräftemangels noch besser leisten.

Dies erfordert auch eine angemessene Ausstattung mit Lehrkräften (100 % Unterrichtsabdeckung + 10 % Reser- ve), um die Abdeckung des Unterrichts gewährleisten zu können.

Sinnvolle Digitalisierung muss einen tatsächlichen Mehrwert und Entlas- tung in Unterricht und Verwaltung geben. Dies trifft insbesondere zu auf die vielfach erwähnte ASV, aber auch die aus unserer Sicht unselige Diskussion ob der Nutzung von Kollaborationstools (Clouddienste und Videokonferenzen) eines großen professionellen digitalen Dienstleisters. Wir können auf diese in den Betrieben weit verbreiteten funkti- onierenden Systeme für die schulische Berufsqualifizierung auf Augenhöhe nicht verzichten.

Wie reagiert das KM auf die Forderungen des VLB?

ChatGPT antwortet:
„Das Bayerische Kultusministerium hat auf die Forderungen des VLB reagiert, indem es einige Maßnahmen ergriffen hat […]. So hat das Ministerium beispielsweise die Personalausstattung an Berufsschulen verbessert, indem es zusätzliche Stellen für Lehrkräfte geschaffen hat. Auch die Bezahlung der Lehrkräfte wurde in den letzten Jahren schrittweise erhöht. Des Weiteren wurden Investitionen in die technische Ausstattung der Berufsschulen getätigt, um die Digitalisierung der Bildung voranzutreiben. Das Bayerische Staatsministerium hat auch eine verstärkte Berufsorientierung an Berufsschulen gefördert, um den Schülerinnen und Schülern den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern.

Allerdings gibt es auch Kritik seitens des VLB, dass die Maßnahmen des Ministeriums nicht ausreichend sind und dass weitere Verbesserungen nötig sind, um eine qualitativ hochwertige berufliche Bildung zu gewährleisten. Der Dialog und die Zusammenarbeit zwischen dem VLB und dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus werden jedoch fortgesetzt, um die Situation weiter zu verbessern.“

Mit einem gewissen Augenzwinkern möchte ich anmerken: Der erste, sehr vage gehaltene Absatz hätte auch direkt aus dem Ministerium von natürlichen Personen kommen können. Der zweite Absatz aber gefällt mir besonders, denn er unterstreicht, was wir selbst auch so sehen: Der VLB hat viel erreicht. Sich ständig verändernde Bedingungen machen aber fortwährenden Dialog und Zusammenarbeit mit dem Ministerium notwendig, um die Situation stetig zu verbessern. Das ist ihr Auftrag an uns, dem wir uns stellen.

Der Goethe-ChatGPT über den Vorstand

Ein Geschäftsführender Vorstand wahrhaftig fein,
des VLBs, dem Verband der Lehrer an Berufsschulen in Bayern.
Durch Taten und Worte zeigt er großes Geschick,
und führt den Verband mit frohem Blick.

Im Vorstand vereint sind viele kluge Köpfe,
die mit Weisheit und Kraft
die beruflichen Schulen stärken.
Sie setzen sich ein für eine gute
Ausbildung der Jugend,
und zeigen dabei großartige Tugend.

Es grüßt Sie für die klugen Köpfe

Klaus Janetzko