01. Mai 2025

„Traditionsreich, innovativ und am Puls der Zeit“

18. Bayerischer Wirtschaftsschultag in Rosenheim

  • Das Gruppen-Foto zeigt neben dem Rosenheimer Landrat, den VLB Referenten für Wirtschaftsschulen Randolf John, die Schulleiterin der Wirtschafsschule Dr. Kalscheuer Nicole Strasser, die Vorsitzende der Landeselternvereinigung Ilona Brunner und den VLB-Landesvorsitzenden Pankraz Männlein (von rechts).

Auf große Resonanz stieß der Festakt zur Eröffnung des 18. Bayerischen Wirtschaftsschultages im Kultur- und Kongresszentrum in Rosenheim. Gastgeber waren die Privatschulen Dr. Kalscheuer in Rosenheim. Geschäftsführerin Nicole Strasser, die souverän durch das zweistündige Programm des Vormittags führte, freute sich, zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Bildung und Wirtschaft begrüßen zu dürfen. Sie bedankte sich besonders für die Unterstützung des Wirtschaftsschultages durch die Arbeitsgemeinschaft Bayerische Wirtschaftsschule (ARGE) in Zusammenarbeit mit ihren Verbänden und Vereinigungen (LEV, DBW, VBP, VLB).

Oberbürgermeister Andreas März würdigte in seinen Grußworten die praxisnahe, fundierte Ausbildung junger Menschen in den 1949 von Dr. Franz Kalscheuer gegründeten Wirtschaftsschulen in Rosenheim und Traunstein. Viele Absolventen hätten später eine beachtliche Karriere gemacht.Die Wirtschaftsschule sei mit ihrem ausgewogenen Portfolio in einer sich rasch ändernden Welt eine solide Ausgangsbasis. 

Der Vorsitzende des Verbands der bayrischen Privatschulen Bernd Dietrich bedankte sich in seiner humorvollen Rede bei den Schülerinnen und Schülern der Wirtschaftsschule Kalscheuer für ihr großes Engagement. Randolf John, Schulleiter der Wirtschaftsschule Alpenland Bad Aibling und gleichzeitig VLB-Referent für die Wirtschaftsschule erhielt von ihm anlässlich seines im Sommer bevorstehenden Ruhestand einen Bausatz für ein Klassenzimmer der gewünschten 5. Klasse Wirtschaftsschule. Zu Landrat Otto Lederer gewandt, betonte Dietrich: „Erst wenn Sie mitspielen, wird´s was“.

In der anschließenden Podiumsdiskussion unter der Leitung von Nino Speranza, Director Sales der Interprint GmbH Arnsberg und ehemaliger Schüler der Wirtschaftsschule Kalscheuer, wurde die große Bedeutung der Wirtschaftsschule in der bayerischen Schullandschaft deutlich. Sabine Bittner, Beratungskonrektorin der Grund- und Mittelschule Siegsdorf, unterstrich die Wichtigkeit der Information über die Wirtschaftsschule als weiterführende Schule bereits in der Grundschule.  Beratungslehrerin Gaby Bartsch wies auf die positiven Erfahrungen mit der 5. Klasse hin, in der ökonomische und digitale Bildung Teil der kaufmännischen Ausbildung seien. Im Klassenverband könnten sich Schülerinnen und Schüler viele Jahre auch gegenseitig unterstützen. 

Für Landrat Otto Lederer hat die Wirtschaftsschule eine wichtige Funktion in der bayerischen Schullandschaft und ist eine gute Vorbereitung auf die moderne Arbeitswelt. „Der Erfolg der letzten Jahrzehnte soll in die Zukunft getragen werden“, so Lederer. Landtagsabgeordneter Dr. Martin Brunnhuber, selber Berufsschullehrer, lobte den Schultyp, der in der beruflichen Bildung als wichtiges Segment seinen Platz hat. Für Raphael Geisreiter vom Wirtschaftsverband des Landkreises Traunstein stehen die Digitalisierung und die Zusammenarbeit von Schule und Betrieb im Mittelpunkt: „Es muss Spaß machen“. Ltd. Ministerialrat Maximilian Pangerl verglich die Wirtschaftsschule mit Bayern:  traditionsreich, offen für Entwicklungen und stets am Puls der Zeit.

Pankraz Männlein, Oberstudiendirektor und Vorsitzender vom Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung und vom Verband der Lehrkräfte an beruflichen Schulen,wies auf die Vorreiterrolle der Wirtschaftsschule hin. Mit ihrem praxisnahen Angebot und innovativem Konzept vermittle sie den Jugendlicheneine grundlegende Allgemeinbildung und ökonomische Grundbildung. Die Vorsitzende der Landeselternvereinigung Ilona Brunner und Elternbeiratsvorsitzende Karin Mühsam wünschtensich die freie Wahl des Schultyps nach der Grundschule. Dann wären die Schüler ab der 5. Klasse bis zum Schulabschluss zusammen: „Die Einführung der 5. Klasse wäre ein Mega-Gewinn“, so Brunner.

Ilona Brunner dankte Geschäftsführerin Nicole Strasser für die Organisation des Wirtschaftsschultages und Schulsekretärin Jessica Fütterer für ihr unermüdliches Engagement.  Einen Preis für herausragende schulische Projekte erhielten die Wirtschaftsschulen Erlangen, Nürnberg und Würzburg. Der erste Preis wurde der Wirtschaftsschule Freising für die Implementierung eines Schülerparlamentes verliehen. Das Grundverständnis für unseren Staat gerate laut Oberbürgermeister Andreas März mehr und mehr in Vergessenheit: „Der Einsatz für gelebte Demokratie ist goldmedaillenwürdig.“

In 33 hochkarätigen Workshops konnten sich die mehr als 600 Besucherinnen und Besucher am Nachmittag in den Räumen der Wirtschaftsschule Kalscheuer über den neuen Lehrplan der Wirtschaftsschul und aktuelle Trends informieren. Höhepunkt war neben Vorträgen zum Sprechtraining, zur Lesekompetenz und neuen Modulen wie „Life Skills“ eine spannende Präsentation von Spitzenkletterer Alexander Huber zu dem Thema „Wie wachse ich über mich hinaus?“
Großteils übernommen von Georg Füchtner  

Vorabend-Veranstaltung – Shell Jugendstudie 2024

Nicht zu vergessen ist auch der hochinteressante und aktuelle Vortrag inkl. Diskussion von Ingo Leven, Co-Autor der ShellJugendstudie 2024 mit dem Untertitel „Pragmatisch zwischenVerdrossenheit und gelebter Vielfalt“. Dieser Vortrag fand bereits am Vorabend statt und hatte zahlreiche Zuhörer/-innen, die sich aus den Mitgliedern des Hauptvorstands des VLB und Mitgliedern der DBW, VBP und LEV speisten. Zum Inhalt der 19. Shell Jugendstudie sei auf die Februarausgabe der Zeitschrift des Berufsverbandes der Lehrkräfte für Berufsbildung e. V. (BvLB) verwiesen. Dort werden insbesondere Aussagen aus den Kapiteln 6 „Bildung und Zukunft“ und 7 „Arbeitsmarkt und Arbeitswelt im Wandel: Junge Menschen auf dem Weg in ihre berufliche Zukunft“ in den Fokus genommen. Die zahlreichen Zuhörer beendeten diesen Vorabend mit einem Abendessen und einem gemütlichen Beisammensein in einem Rosenheimer Traditionslokal.

Randolf John, VLB-Referent