16. Mai 2024

VLB-Pressemitteilung

Berufsschullehrkräfte fordern angemessene Besoldung für Fachlehrkräfte – „A13 für alle“!

Im Herbst des vergangenen Jahres kündigten Ministerpräsident Markus Söder und der damalige Bildungsminister Michael Piazolo an, dass zukünftig alle bayerischen Lehrkräfte nach A13 besoldet werden sollen. Während bei den Lehrkräften an Grund- und Mittelschulen die stufenweise Umsetzung bereits begonnen hat, bleiben momentan noch einige wichtige Gruppen von Lehrkräften außen vor, so etwa die Fachlehrkräfte an beruflichen Schulen.

Der Verband der Lehrkräfte an beruflichen Schulen (VLB) fordert daher eine Anhebung der Besoldung um jeweils eine Entgeltgruppe für Fachlehrkräfte, verbesserte Aufstiegschancen sowie eine Absenkung der Unterrichtspflichtzeit, die bislang deutlich höher liegt als bei den Lehrkräften im höheren Dienst. 

„Angesichts des aktuellen Lehrermangels ist es von entscheidender Bedeutung, die Rahmenbedingungen für Fachlehrkräfte zu verbessern, um weiterhin genügend hochqualifizierte Pädagogen im Rahmen der Fachlehrerausbildung zu gewinnen“, so der Landesvorsitzende des VLB, Pankraz Männlein. Nur so könne der qualitativ hochwertige Unterricht mit Teilungsstunden, fachpraktischen Lerneinheiten und individuellen Fördermöglichkeiten sichergestellt werden, die für die optimale Ausbildung der Schülerinnen und Schüler an den beruflichen Schulen unerlässlich sind. Die Forderung nach einer Anhebung der Besoldung für Fachlehrkräfte sei im Kontext der bereits stattgefundenen Anpassung der Besoldung für Grund- und Mittelschullehrkräfte und dem Versprechen "A 13 für alle" nur folgerichtig.

In der Bildungslandschaft spielen Fachlehrkräfte eine entscheidende Rolle. Sie vereinen langjährige berufspraktische Erfahrung mit pädagogischer Kompetenz und sind damit unverzichtbar für den Unterricht in der Berufsorientierung und Berufsausbildung.

Ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung von Fachlehrkräften ist die einjährige Ausbildung am Staatsinstitut IV in Ansbach nach Abschluss einer Meisterausbildung bzw. eines Studiums zum Bachelor Professional oder Bachelor. Dabei erlangen sie nicht nur fachspezifisches Wissen, sondern werden auch in alle Aspekte des Lehrberufs eingeführt, von Klassenleitungen über Verwaltungsaufgaben bis hin zu Qualitätsmanagement, berufssprachlicher Förderung und Medienkompetenz.

Im Rahmen einer Fachtagung zum Thema " Berufliche Bildung - Die Rolle der Fachlehrkräfte im modernen Berufsschulwesen" am 15. Juni 2024 in Nürnberg werden diese und andere Aspekte beleuchtet und der VLB appelliert an die Verantwortlichen, diesen Forderungen Gehör zu schenken und damit die Bildungslandschaft nachhaltig zu stärken. Eine angemessene Entlohnung und verbesserte Arbeitsbedingungen seien nun notwendige Schritte, um die Attraktivität des Berufsstandes zu steigern und sicherzustellen, dass auch zukünftig hochqualifizierte Fachlehrkräfte in ausreichender Zahl die Ausbildung der dringend benötigten Fachkräfte von morgen gewährleisten können.

Pressekontakt:
Dr. Jörg Neubauer | E-Mail: neubauer@vlb-bayern.de | Mobil: 0176 24337799
Das System der beruflichen Schulen in Bayern ist stark ausdifferenziert und reicht von den Berufsschulen einschließlich den Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung, über Angebote zur Berufsvorbereitung, die Berufsfachschulen, die Wirtschaftsschulen, die Fach- und Berufsoberschulen bis hin zu den Fachschulen und Fachakademien. Insgesamt werden dort über 400.000 Schülerinnen und Schüler in einer Vielzahl unterschiedlicher Bildungsgänge in den beruflichen Fachrichtungen Wirtschaft, Technik, Bekleidung, Farb- und Raumgestaltung, Gesundheit und Körperpflege, Ernährung und Hauswirtschaft bis hin zur Agrarwirtschaft von rund 33.000 Lehrkräften unterrichtet.